26.5.10

Kirchenchronik



Die Geschichte der heutigen Evangelisch-Lutherischen Pfarrkirche in Kauern geht bis in das ausgehende 15. Jahrhundert zurück. Damals wurde durch den ehemaligen Rittergutsbesitzer von Friesen eine einfache Kapelle mit Walmdach direkt neben seinem Schloss, dem heutigen Kulturhaus, errichtet. Aktuelle Untersuchungen am Bauholz datierten das älteste Holzteil auf das Fälljahr um 1400.
Als ehemalige Schlosskapelle war sie baulich direkt mit dem angrenzenden Rittergut verbunden.
Heute umfasst sie einen rechteckigen Sakralbau und einen Anfang des 18. Jahrhunderts aufgesetzten Turm mit Turmuhr. Ein um 1770 später angebauter Logenanbau, welcher im Obergeschoss durch einen Gang den direkten Zugang zum Schloss bot, beherbergt heute eine kleine Ausstellung zur Orts- und Kirchengeschichte. Im Erdgeschoss befindet sich die Sakristei und darunter die Familiengruft der ehemaligen Rittergutsbesitzer. Seit 1830 ist diese geschlossen und wird nicht mehr genutzt.
Mit dem großen Umbau um 1770 erhielt die Kirche auch Emporen und Kirchbänke, welche heute noch erhalten sind. Die Orgel stammt ebenfalls aus dieser Zeit und wurde 1831 erweitert.
Wie es früher überall üblich war, stand die Kirche eingerahmt durch einen Friedhof. Erst im 19. Jahrhundert gliederte man diesen aus verschiedenen Gründen aus dem Dorfkern aus und verlegte ihn auswärts an den heutigen Platz.
Im Jahre 1902 erfolgten große Umbaumaßnahmen in der Kirche. So erhielt diese einen kleinen Vorbau als Windfang. Erneuert wurden die Deckenvertäfelung, der Altar, die Kanzel und der Taufstein. Die Fenster bekamen Bleiverglasung. Neben dem damaligen Kirchenpatron, dem Rittergutsbesitzer Hermann Reichhardt spendeten viele Kaurische Bürgerinnen und Bürger, um diesen Umbau zu finanzieren.
Die Kaurischen Kirchenglocken wurden,  je eine Ende des 1. Weltkrieges und eine im 2. Weltkrieg für Rüstzwecke abgeholt und eingeschmolzen. Erst 1963 erhielt die Kirche wieder zwei Glocken.
Anfang der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde eine Gedenktafel für 15 Kriegsgefallene  des 1. Weltkrieges an der Straßenseite der Kirche enthüllt. Dafür wurde auch der Platz davor mit Freitreppe errichtet. Der Plan, ebenfalls eine Gedenkplatte für die Vielen im Zweiten Weltkrieg Gefallenen anzubringen, scheiterte leider an finanziellen Mitteln.
Heute steht die Kaurische Kirche unter Denkmalschutz. Sie gehört der Kirchgemeinde Ronneburg an und wird vom Evangelisch-Lutherischen Pfarramt Ronneburg verwaltet, zuständig: Frau Pastorin Gabriele Schaller.